Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) grundlegend. Suchmaschinen wie Google integrieren KI in ihre Algorithmen und präsentieren zunehmend AI-Overviews – KI-generierte Überblicksantworten wie in Googles Search Generative Experience (SGE). Gleichzeitig nutzen SEO-Experten KI-Tools, um Abläufe zu automatisieren. Dieser Artikel beleuchtet die Folgen für technische SEO, Content-Strategien und Suchmaschinenrankings. Zudem zeigen wir praxisnah, wie Unternehmen ihre SEO-Strategie an KI anpassen können – inklusive Weiterbildungs-Tipps der UnitedAds Academy.
Technische SEO im KI-Zeitalter: Algorithmen & Automatisierung
KI-gestützte Suchalgorithmen: Google setzt seit Jahren auf KI, um Suchanfragen besser zu verstehen und relevante Ergebnisse zu liefern. Bereits 2015 führte Google RankBrain ein, ein Machine-Learning-System, das Konzepte hinter Suchbegriffen erkennt statt nur einzelne Keywords zu matchen. Es folgten BERT (2019) und MUM (2021), die natürliche Sprache und sogar Inhalte über verschiedene Sprachen und Medien hinweg verstehen können.
Durch diese KI-Systeme versteht Google den Kontext von Suchanfragen wesentlich besser – z.B. erkennt es, dass eine Suche nach „Restaurant in der Nähe“ auch Ergebnisse zu „Imbiss“ oder Food Truck einschließen kann. Für die SEO-Praxis bedeutet das: Die technische Optimierung kann nicht mehr auf bloße Keyword-Dichte setzen. Stattdessen müssen Websites sicherstellen, dass ihre Inhalte für Suchmaschinen semantisch nachvollziehbar sind (Themen, Entitäten, Synonyme) und technischen Barrieren den Crawlern nicht im Weg stehen. KI-basierte Google-Algorithmen belohnen strukturierte, hochwertige Webseiten und können komplexe Suchanfragen besser interpretieren – was die Nutzerintention ins Zentrum rückt.
Automatisierung von Analysen und On-Page-Optimierung: KI hilft nicht nur den Suchmaschinen, sondern auch SEOs selbst. Moderne SEO-Tools nutzen KI, um technische Analysen effizienter zu gestalten. So können z.B. große Crawling-Datensätze einer Website durch KI ausgewertet werden, um Muster zu erkennen und Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Ein Experiment zeigte jedoch auch die Grenzen auf: Lässt man etwa ChatGPT komplexe Crawldaten interpretieren, erhält man zwar zahlreiche Vorschläge, aber viele davon sind generisch oder irreführend.
Die Lehre daraus: KI kann Routineaufgaben beschleunigen (z.B. Meta-Tags generieren oder Weiterleitungen prüfen), doch menschliche Expertise bleibt nötig, um die Relevanz und Richtigkeit der Empfehlungen zu prüfen. Praktische Anwendungen gibt es bereits viele. Mit ChatGPT lassen sich per Prompt Meta-Beschreibungen, Produktbeschreibungen oder sogar FAQ-Inhalte automatisch erstellen. Fortgeschrittene User nutzen KI auch, um Skripte (etwa Regex-Filter für die Google Search Console) zu generieren und so technische SEO-Aufgaben zu automatisieren. Wichtig ist dabei immer eine Qualitätskontrolle: Da KI-Modelle wie ChatGPT nicht unfehlbar sind, müssen die ausgegebenen Inhalte und Vorschläge von SEOs überwacht und optimiert werden.
In den SEO-Seminaren der UnitedAds Academy lernen Teilnehmer beispielsweise, KI-Tools gezielt und verantwortungsbewusst einzusetzen – „ChatGPT und KI für SEO“ zählt hier sogar zu den Top-5-Themen der Ausbildung (SEO Seminare – UnitedAds Academy).
Content-Strategien unter KI-Einfluss: Suchintention & Nutzererwartungen
Die Art und Weise, wie Inhalte erstellt und optimiert werden, erfährt durch KI tiefgreifende Veränderungen. Content-Erstellung mit KI ist mittlerweile gängige Praxis: Viele Redaktionen nutzen KI-Schreibprogramme, um einfache Texte (z.B. Wetterberichte, Sportmeldungen) automatisch zu generieren. Das erhöht die Content-Menge im Web erheblich – und stellt Suchmaschinen vor die Aufgabe, Qualität von Masse zu trennen. Google hat reagiert, indem es seine Bewertungskriterien verschärft und das Prinzip E-E-A-T etabliert hat (Experience, Expertise, Authority, Trustworthiness). Inhalte, die Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit ausstrahlen, werden bevorzugt. KI-Systeme zur Inhaltsbewertung – wie Googles Helpful Content-Algorithmus – sind eng an diese Qualitätsfaktoren geknüpft. Eine aktuelle Studie zu generativer Suche belegt den Einfluss von E-E-A-T: Wurden Inhalte hinsichtlich Autorität optimiert, stieg das Ranking um 89%, und durch Vertrauens-Signale verbesserte es sich gar um 134%.
Für Content-Strategen heißt das: Hochwertiger Content mit Mehrwert ist wichtiger denn je. KI kann zwar beim Entwurf helfen (z.B. schnelle Entwürfe oder Gliederungen liefern), aber Unternehmen sollten diese Entwürfe mit eigenem Know-how anreichern, Fakten prüfen und einzigartigen Mehrwert hinzufügen.
Suchintention im Mittelpunkt: Dank KI wie BERT versteht Google die Absicht hinter Suchanfragen immer genauer. Eine Content-Strategie muss daher die Nutzerintention präzise bedienen. Vor der Content-Produktion sollte klar sein, welche Fragen der Nutzer wirklich beantwortet haben möchte. KI-gestützte Keyword-Tools helfen dabei, die semantische Suche zu berücksichtigen – also thematisch verwandte Begriffe und Fragen zu identifizieren, die ein Beitrag abdecken sollte. So entstehen umfassende Inhalte, die ein Thema ganzheitlich abdecken (Themencluster). Ein praktisches Beispiel: Sucht jemand nach „Online Marketing Trends 2025“, erwartet er vermutlich Infos zu KI, Datenschutz, Voice Search etc. Ein entsprechend optimierter Artikel würde all diese Unterthemen behandeln.
Die Nutzererwartung an Inhalte steigt durch KI-Overviews weiter: Wenn Google selbst schon eine direkte Antwort liefert, klicken Nutzer nur noch auf Websites, die darüber hinausgehende Informationen oder Mehrwert bieten. Unternehmen sollten daher Inhalte schaffen, die tiefer ins Detail gehen, aktuelle Daten oder eigene Perspektiven liefern – kurz: das bieten, was ein generisches KI-Antwortsnippet nicht leisten kann. Zudem lohnt es sich, Inhalte leicht verständlich und übersichtlich aufzubereiten. Experimente zeigen, dass verständlich geschriebener Content in generativen Suchergebnissen besser platziert wird. Hier zahlt es sich aus, in klare Strukturen, Absätze und visuelle Hilfsmittel (Bilder, Grafiken) zu investieren, damit sowohl Menschen als auch KI den Content optimal erfassen können.
AI-Overviews und Suchmaschinenrankings: Google SGE als Gamechanger
Google testet mit der Search Generative Experience (SGE) KI-Überblicke in den Suchergebnissen. Diese Snapshots beantworten komplexe Anfragen direkt auf der Suchergebnisseite, was die traditionelle Klickrate beeinflusst.
Die Einführung von KI-Überblicken wie Google SGE hat erhebliche Auswirkungen auf die Sichtbarkeit von Webseiten in den Suchergebnissen. Diese AI-Overviews erscheinen oberhalb der organischen Ergebnisse und nehmen viel Platz ein – im Schnitt ist ein SGE-Snapshot ca. 1764 Pixel hoch und verdrängt damit die organischen Listings um über 140% nach unten. Selbst wenn eine Website auf Platz 1 rankt, ist sie oft erst nach Scrollen sichtbar. Studien in der Einführungsphase von SGE schätzten, dass der organische Traffic durch solche KI-Antworten um 20 bis 60% einbrechen könnte . Konkret befürchten vor allem Publisher und Affiliate-Websites Verluste, wenn Nutzer ihre Fragen bereits im KI-Überblick beantwortet bekommen. Tatsächlich haben erste Tests gezeigt, dass jüngere Nutzer (18–24 Jahre) sehr positiv auf die KI-Ergebnisse reagieren – diese Zielgruppe nimmt die AI-Antworten also gern an, was auf verändertes Suchverhalten hindeutet.
Warum beeinflussen AI-Overviews die Rankings so stark? Zum einen wandelt sich Google von der klassischen Suchmaschine immer mehr zur „Antwortmaschine“, die dem Nutzer eine komfortable Sofort-Lösung bietet. Das bedeutet weniger unmittelbare Klicks auf einzelne Webseiten, vor allem bei informationalen Suchanfragen. Zum anderen experimentiert Google bereits mit der Monetarisierung dieser Overviews durch spezielle Anzeigenformate – wodurch organische Ergebnisse noch weiter in den Hintergrund rücken könnten. Für SEO-Verantwortliche stellt sich die Frage: Wie darauf reagieren? Zunächst gilt es, die eigenen Keywords zu beobachten. Nicht alle Suchanfragen lösen einen KI-Snapshot aus; Transaktions- und „YMYL“-Themen (Your Money, Your Life, etwa Finanzen oder Gesundheit) sind teils weniger betroffen, während z.B. E-Commerce-Suchen sehr häufig ein KI-Ergebnis zeigen. Tools und Analysen (z.B. in der Google Search Console) können helfen herauszufinden, welcher Teil des eigenen Traffics potenziell durch SGE beeinflusst wird.
Anpassung der SEO-Strategie an AI-Overviews bedeutet vor allem, weiterhin um die Sichtbarkeit in diesen neuen Ergebnissen zu kämpfen. Einige Praxis-Tipps:
- Strukturierte Daten einbinden: Schema Markups (für Produkte, Organisation, FAQ, etc.) liefern den KI-Modellen Kontext und erhöhen die Chance, dass eigene Inhalte im Snapshot berücksichtigt werden. Zum Beispiel greift Googles Shopping-SGE stark auf den Product Schema und den Merchant Center-Feed zurück.
- Multimedia-Inhalte nutzen: KI-Ergebnisse können Bilder und Videos einblenden. Eigenes Bildmaterial (mit Alt-Text) oder Erklärvideos erhöhen die Wahrscheinlichkeit, unter dem KI-Text als visuelle Ergebnisse aufzutauchen und so doch Klicks zu bekommen.
- Dritt-Erwähnungen fördern: Interessanterweise baut Google SGE teils Listen externer Empfehlungen („Was sind die besten X…“) zusammen. Wird die eigene Marke oder Website auf anderen Seiten positiv erwähnt (z.B. in Top-10-Listen, Verzeichnissen, Reviews), könnte man indirekt in einem KI-Überblick erscheinen. Klassisches Linkbuilding und Online-PR bleiben daher wichtig – nicht nur für Rankings, sondern auch für solche KI-Zitationen.
- Inhaltliche Lücken füllen: Ein KI-Snapshot will möglichst alle Facetten einer Frage abdecken, ähnlich einem erweiterten Featured Snippet. Unternehmen sollten daher Content produzieren, der gängige Anschlussfragen gleich mit beantwortet. Orientieren kann man sich an den von Google vorgeschlagenen Follow-up Questions in SGE oder den klassischen „People Also Ask“-Fragen. Indem man solche Fragen in seinen Content einbaut (z.B. in FAQs), erhöht man die Relevanz und bietet Mehrwert über die erste Antwort hinaus.
Unterm Strich erfordert die KI-SERPs einen Strategiewechsel: Rankings allein garantieren keinen Traffic mehr – man muss Inhalte so gestalten, dass sie entweder Teil des KI-Überblicks werden oder dem Nutzer einen Anreiz bieten, doch zur Website zu klicken (durch Tiefe, Multimedia, einzigartige Infos). Langfristig sollten Unternehmen auch alternative Traffic-Quellen stärken, denn Prognosen zufolge könnte das klassische Suchvolumen durch KI-Chatbots deutlich sinken.
Eine aktuelle Gartner-Studie erwartet bis 2026 einen Rückgang der Suchanfragen über traditionelle Suchmaschinen um 25 %, da viele Nutzer direkt auf KI-basierte Assistenten zurückgreifen. SEO bleibt wichtig, muss sich aber breiter aufstellen, um in einer von KI geprägten Suchlandschaft zu bestehen.
Fazit: SEO-Strategie anpassen und weiterbilden
KI und AI-Overviews bringen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen. Einerseits wird der Wettbewerb um Sichtbarkeit in der klassischen Websuche härter – andererseits ermöglichen KI-Tools neue Effizienz in der Optimierung. Entscheidend ist, flexibel zu bleiben und dazuzulernen. Unternehmen sollten ihre SEO-Strategie jetzt an die KI-Ära anpassen, zum Beispiel durch Fokussierung auf qualitativ hochwertige Inhalte (Stichwort E-E-A-T), technische Optimierungen mit KI-Unterstützung und strategische Nutzung von strukturierten Daten und Multimedia. Auch die Schulung des eigenen Teams gehört dazu, denn der richtige Umgang mit KI will gelernt sein.
Für alle, die ihr Wissen vertiefen möchten, bieten Weiterbildungsangebote wie die UnitedAds Academy SEO-Seminare einen praxisnahen Einstieg. Dort stehen aktuelle Trends wie Voice Search und KI sowie der Einsatz von Tools wie ChatGPT für SEO direkt auf dem Lehrplan. Die Trainer aus der Praxis vermitteln, wie man KI gewinnbringend in die SEO-Strategie integriert – von automatisierter Keyword-Recherche bis zur Content-Optimierung. So können Unternehmen und Marketing-Teams sicherstellen, dass sie in der sich wandelnden SEO-Landschaft den Anschluss nicht verlieren. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Suche ist da – und sie ist intelligent.
Quellen: Die im Text genannten Statistiken und Empfehlungen wurden verschiedenen aktuellen Studien und Fachbeiträgen entnommen, darunter SEO-Fachblogs und KI-Studien (siehe referenzierte Quellen). Diese belegen die drastischen Änderungen durch KI-Overviews, die Wichtigkeit von Content-Qualität sowie konkrete Anpassungsstrategien für SEO im KI-Zeitalter.
Weiterführende Informationen und Praxiswissen bieten die Seminare der UnitedAds Academy, in denen KI und SEO-Schwerpunkte ausführlich behandelt werden.